Susanna Hanna erhält das Thüringer Landesstipendium Bildende Kunst für ihr Projekt „NI (Natural Intelligence)“. Darin befasst sich die in Erfurt lebende Künstlerin mit intelligenten Vorgängen und Systemen, die in der Natur vorzufinden sind und setzt sie mit künstlerischen Mitteln in Bezug zum Menschen und seinem Handeln auseinander. Referenzraum ihrer künstlerischen Forschung ist dabei das Grüne Band in Thüringen, die ehemalige innerdeutsche Grenzstreifen, die seit 2018 Nationales Naturmonument ist und einen einzigartigen historischen und naturgeschützten Raum bildet. Es entstehen Installationen, Malerei und Video.
Jurybegründung
Korrelation zwischen dem Individuum und seiner Umwelt im Kleinen wie im Größeren, bewusst, emitional oder auf rein physikalischer Ebene, das sich Einschreiben von Veränderung in das Wesen des Seins treibt Susanna Hanna in ihrer künstlerischen Auseinandersetzung um. Ob in ihren Videoinstallationen oder den Ölgemälden, immer wieder verstofflicht sie auf feine, subtile Art und mit seismographischem Gespür das Prinzip des Wandels, spürt dem Echo ökologischer oder biographischer Erschütterungen nach. Bewegung friert ein. Nadelstiche und Kurven illustrieren die Nachwirkungen gravierender Ereignisse, zeigen epigenetische Spuren und Narben in der Welt.
Ich bin gleichermaßen froh und neugierig, dass Susanna Hanna mit dem Thüringer Landesstipendium für Bildende Kunst die Möglichkeit hat, ihre Projektidee „Natural Itelligence“ im Hinblick auf die historisch wie ökologisch komplexe Geschichte des Grünen Bandes zwischen den beiden ehemaligen deutschen Staaten in spannende Kunst zu transformieren.
Michal Schmidt
Mitglied der Fachjury Bildende Kunst 2025
der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen
