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Thomas Taube

Landesstipendium Bildende Kunst 2023 mit der SV SparkassenVersicherung für Thomas Taube

© courtesy Urbane Künste Ruhr

Vita / Thomas Taube

Jurybegründung

Seit vielen Jahren arbeitet Thomas Taube als erfolgreicher Videokünstler an der Schnittstelle zwischen Video, Film und Klang. Seine raumgreifenden immersiven Mehrkanal-Installationen zeichnen sich nicht nur durch eine hohe Präzision und Wirkmacht der Bilder aus, sondern sie loten gleichsam die Grenzen des Cinematografischen zwischen erzählendem und technologischem Medium aus. Seine immersiven Bilder und Töne umhüllen zumeist die Betrachter:innen und ziehen diese in ihren Bann. In reflektierenden Sequenzen untersucht er jedoch nicht nur das filmische Medium selbst, sondern er setzt sich ebenfalls mit historischen, autobiografischen und/oder gesellschaftsrelevanten Themen auseinander. Auch kunsthistorische Referenzen spielen eine große Rolle in seinen Arbeiten, ebenso wie er das Medium Film in seiner wahrnehmungspsychologischen Rolle hinterfragt.

Taubes Videoinstallationen und Filme wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. erhielt er 2015 das Landesstipendium des Freistaates Sachsen, den Marion Ermer Preis 2016 sowie ein Aufenthaltsstipendium der KDFS am ISCP New York.

Vor fünf Jahren ist er nach Thüringen gezogen und bereichert seitdem das künstlerische Leben des Freistaates.

Aufgrund der kontinuierlichen herausragenden bisherigen Arbeiten von Thomas Taube sowie des konzeptionellen Ansatzes seines Arbeitsvorhabens, hat sich die Fachjury dafür entschieden, Thomas Taube das Landesstipendium für 2023 zu verleihen. Der innovative biografische Ansatz einer Erinnerungsarbeit über einen KZ-Zwangsarbeiter in der kleinen thüringischen Stadt Artern hat die Jury mehrheitlich überzeugen können.

Darin planen Sie eine enge Zusammenarbeit mit dem Archiv in Artern, um Biografien von Zwangsarbeitern auszuwerten, die an einer V2 Rakete arbeiten mussten. Die daraus entstehende Überlieferung trifft auf die fiktive Perspektive eines Urenkels, der heute in den USA lebt. Zwischen diesen Leben liegen Jahrzehnte weiterer historischer Ereignisse, die fließend in die künstlerische Umsetzung münden. So unterliegt Ihr Konzept den Strömungen und wie im Fluss befindlichen Bildern und Erfahrungen, die Sie als "Stream" anhand von Video, Text und Zeichnung verbinden und visualisieren wollen.

Wir sind schon jetzt gespannt, wie Sie Ihre Erfahrungen in eine künstlerische Installation transformieren und welche Präsentationsformen dabei entstehen werden. 

Für diese künstlerische Auseinandersetzung erhalten Sie das Thüringer Landesstipendium in Höhe von 10.000 Euro. Ferner schließt sich eine Ausstellung in Gotha und ein Katalog in 2024 an, um ihre Arbeitsergebnisse zu präsentieren und zu dokumentieren. Betreut wird die Ausstellung "StipVisite" vom Kuratorenteam Bianka Voigt & Konstantin Bayer.

Dies ist die höchste Förderung, die der Freistaat Thüringen als Förderprogramm an Künstler*innen ausschüttet und wir freuen uns, diesen Weg mit Ihnen gemeinsam im kommenden Jahr zu gehen.

Dr. Claudia Tittel

  • STREAM, Ausstellungsansicht im KunstForum Hannah Höch Gotha

  • STREAM, Ausstellungsansicht im KunstForum Hannah Höch Gotha

  • Ausstellungsansicht 1 Repondez Sil Vouz Plait Md BK Leipzig

  • Ausstellungsansicht Die Situative Md BK Leipzig

  • Ausstellungsansicht Narration G 2 Kunsthalle

  • Ausstellungsansicht Repondez Sil Vouz Plait Md BK Leipzig

  • Still Narration 1 2 K 40 Min 2020

  • Still Narration 2 2 K 40 Min 2020

  • Still Narration 3 2 K 40 Min 2020

  • Still Occident 1 4 K 30 Min 2020

  • Still Occident 2 4 K 30 Min 2020

  • Still Occident 3 4 K 30 Min 2020

  • Still Occident 4 4 K 30 Min 2020

© courtesy the Artist / REITER Galleries